Das niedersächsische Justizministerium hat 1990 auf Initiative belgischer Widerstandskämpfer und bürgerschaftlichen Engagements die Gedenkstätte in der JVA eröffnet. Sie befindet sich seit 2004 in der Trägerschaft der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten. 
 
Im Strafgefängnis wurden ab 1933 Urteile auf Grundlage nationalsozialistischer Gesetzgebung vollstreckt. Im Strafgefängnis Wolfenbüttel fanden ab 1937 Hinrichtungen statt.
 
Martina Staats ist Leiterin und treibende Kraft der Gedenkstätte und Forschungseinrichtung. Sie hat sich der Geschichte des Nationalsozialismus und Erinnerungskultur gewidmet, insbesondere der des Strafgefängnisses Wolfenbüttel. Martina Staats ist Vorsitzende des Kulturrates der Stadt Wolfenbüttel und u.a. Begründerin des Arbeitskreises Justizgedenkstätten.
 
„Bei der Aufarbeitung der Gräueltaten und des Nationalsozialismus stehen die Konzentrationslager im Vordergrund. In den Strafvollzugsanstalten gab es ebenso schreckliche Verbrechen und deren Aufarbeitung ist unser Auftrag”, so Staats.

Neben dem Erinnerungsauftrag und den Forschungsprojekten zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen widmet sich die Gedenkstätte der Bildung und Vermittlung. Besuchende können Biografien und Dokumente sichten. Das fördert kritische Reflektion und das Geschichtsbewusstsein.
 
Die eigene Recherche erzeugt Nähe zu den Ereignissen und Schicksalen und ist wirksames Mittel gegen das Vergessen. 
 
Frau Staats führte mich durch die Gedenkstätte und berichtet über die Zeugnisse des Unrechtsstaates, die Schicksale des Strafvollzugs und die Verschleppung der ,Nacht- und Nebel‘-Gefangenen. Die Erinnerung an das NS-Unrecht im Strafgefängnis Wolfenbüttel ist wichtig.
 
Die Wahrnehmbarkeit der Gedenkstätte in der Stadt ist ein wichtiges Anliegen der Gedenkstätte. Martina Staats schätzt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und wünscht sich weiterhin die Würdigung insbesondere der Angehörigen der Opfer des Unrechtsregimes.