Gourmetmarkt Röber Zwischen Tradition und Social-Media-Marketing

Zeit für einen Rückblick – Nach dem feststand, dass ich meinen Hut als Bürgermeisterkandidat für Wolfenbüttel in den Ring werfe und die Pandemie ihre Schatten auf künftige Herausforderungen schon geworfen hatte, wollte ich wissen, wie der Alltag in unseren Betrieben, Unternehmen und im Einzelhandel aussieht. 
 
Als ungeübter Nichtpolitiker war es etwas ungewohnt für mich, Termine zu vereinbaren. Da war ich froh, als Susanne Röder, Inhaberin des Gourmetmarktes Röber, sagte, ich könne vorbeikommen. 
 
Kennengelernt haben wir uns im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Kornmarktes 2015. Eigentliche keine gute Voraussetzung. Immerhin hatte die Stadt hier eine Großbaustelle und alle Anlieger, insbesondere die Einzelhändler, hatten wegen der erschwerten Erreichbarkeit unter der Situation zu leiden. Schon damals fiel mir der offensive Umgang von Susanne Röder mit den Herausforderungen auf. Ich hatte auch bei meinem Besuch den Eindruck, für sie gibt es keine Probleme, sondern nur Herausforderungen. 
 
Sie führte mich durch den Betrieb und weihte mich in die fast 200-jährige Firmengeschichte mit Verbindungen zu Wilhelm-Busch ein: Dieser kehrte seinerzeit in der benachbarten Schenke ein. Der Betrieb wurde 1827 von Heinrich Röber gegründet. Susanne Röder führt den Familienbetrieb erfolgreich in sechster Generation. 
 
Sie vermarktet ihre Produkte in die Region und hat ein ausgeklügeltes Marketingkonzept. Regelmäßig wird für die Kunden gekocht und ein Video darüber in den sozialen Medien veröffentlicht. Neben den Online-Aktivitäten wird ständig in den Betrieb investiert. Neueste Anschaffung ein FlexiChef, selbstverständlich von MKN. 
 
Als Lebensmitteleinzelhändlerin musste Susanne Röder ihr Geschäft während des Lockdowns nicht schließen, hat jedoch erhebliche Vorkehrungen treffen müssen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. 
 
Es ist für mich beeindruckend, mit wie viel Esprit, Charme und Einsatzbereitschaft sie ihr Geschäft führt. Die Marke, die sie aufgebaut hat und die Tradition des Unternehmens sind ein wichtiger Bestandteil der Wolfenbütteler Innenstadt.

Wir haben zahlreiche inhabergeführte Geschäfte, die allesamt deshalb erfolgreich sind, weil sie besonders sind.

Selbst wenn der Einzelhandel starken Veränderungsprozessen unterliegt, gilt es insbesondere diese Strukturen in der Innenstadt zu erhalten, da sie für Wolfenbüttelerinnen und Wolfenbütteler identitätsstiftend sind.


Wir werden die kommunale Unterstützung und unsere bestehenden Programme als Stadt für die leidgeplagte Gastronomie, den betroffenen Einzelhandel und diverse Dienstleister fortführen müssen.

Es ist wichtig, die vorhandenen Geschäfte als Bausteine einer lebenswerten Innenstadt auch für die Zeit nach der Pandemie in Wolfenbüttel zu haben.