In der Inklusion gibt es noch einiges zu tun.

Cornelia Berge Hänel ist 1. Vorsitzende des Berufsverbandes der Gebärdensprachdolmetscher/innen in Niedersachsen e. V. (BeGIN). Darüber hinaus

betreibt Sie die KONEXUS Dolmetsch-Agentur für Gebärdensprache und ist in Wolfenbüttel ansässig.

Im Gespräch wurden die Herausforderungen der Inklusion in Wolfenbüttel thematisiert. Nicht nur die vielen Hürden für Gehörlose erschweren den Alltag, sondern auch die Teilhabe am Leben abseits der alltäglichen Herausforderungen beim Arztbesuch, im Arbeitsleben und bei Bildungsveranstaltungen.

Es sind die vielen vermeintlich kleinen Dinge, die unser Leben lebenswert machen und gehörlosen Menschen nicht uneingeschränkt bzw. gar nicht zugänglich

sind wie der Theaterbesuch, die Kinoveranstaltung, diverse Festakte, Ansprachen, die Teilnahme an Ratssitzungen, wissenschaftliche Symposien oder Diskussionsforen zu aktuellen Themen der Stadt.

Frau Cornelia Berge Hänel hat mit ihrem Dolmetscher/innen-Netzwerk in der Region alle Hände voll zu tun. Durch das Bundes-Teilhabe-Gesetz (BTHG)

erhalten Menschen mit Behinderung ein persönliches Budget. Hiermit werden sie selbst in die Lage versetzt die Hilfeleistungen, die sie benötigen mit Hilfe von Dolmetscher/innen in Anspruch zu nehmen und sie haben die Wahlfreiheit an welchen Anbieter sie sich wenden.

Mit der jüngsten Änderung des Bundes-Teilhabe-Gesetztes sind die „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstellen“

(EUTB) Pflichteinrichtungen geworden. In der EUTB in der Okerstraße 13 findet die Beratung bei Bedarf in Gebärdensprache durch selbst betroffene Peer-Beraterinnen statt. Hier gibt es Unterstützung und Hilfestellung zu allen Fragen erforderlicher Unterstützungsleistungen bis hin zur Begleitung der Antragstellung für das persönliche Budget.

Im Mittelpunkt steht die selbstbestimmte Lebensführung und Teilhabe.

Träger einer weiteren EUTB in Wolfenbüttel ist die DRK-inkluzivo Wolfenbüttel gGmbH, ansässig im DRK-Eberts Hof im Großen Zimmerhof 29.

Die Stadt muss ihre Bereitschaft signalisieren die Teilhabe zu ermöglichen. Wir wollen helfen, müssen das Bewusstsein schaffen und durch Angebote den Zugang zu mehr Teilhabe möglich machen. Mir ist es wichtig gemeinsam mit den Beratungsstellen, Fachverbänden und Bürgerinnen und Bürgern Ideen zu sammeln, Bedarfe feststellen und den Beitrag der Stadt zu mehr Teilhabe festzulegen.

Hier darf es keine Denkverbote für unseren Sitzungsdienst, die Veranstaltungen der Stadt und die Kultur- und Bildungsangebote in der Stadt geben.