Die Kommunalwahl rückt näher und im Interview, veröffentlicht im “Schaufenster”, spreche ich über meine Ziele, Zukunftsfragen und die Motive meiner Kandidatur.

Herr Lukanic, warum möchten Sie Bürgermeister werden?

Ich habe Visionen und Ideen für die Stadt. Bringe die notwendige Erfahrung und Qualifikation aus der kommunalen Verwaltung mit. Ich liebe die Stadt. Ich möchte mich mit ganzer Kraft einbringen, um die Stadt durch die Herausforderungen, vor denen wir stehen, zu führen.

Was unterscheidet Sie von den anderen Kandidaten?

Die Unterschiede sind, denke ich offensichtlich. Ich habe sowohl Erfahrungen in der Privatwirtschaft gesammelt, weiß aber auch durch meine Arbeit in den verschiedensten Ebenen genau, wie Verwaltung funktioniert. Ich kenne quasi beide Seiten. Ich bin krisenerprobt durch verschiedene Herausforderung, die ich in der Vergangenheit mit bewältigen durfte. Denken Sie an die Sanierung des Lessingtheater, ein Projekt in Schieflage oder die Herausforderungen der Flüchtlingswelle mit der Unterbringung der Geflüchteten. Oder das Hochwasser 2017. Anschließend musste in kürzester Zeit der Fachunterrichtstrakt der Großen Schule sanieren werden. Inzwischen gibt es für Wolfenbüttel ein Hochwasserwarnsystem. Und nicht zuletzt die Pandemie, die uns alle herausgefordert hat und deren Fortgang und insbesondere deren Folgen, die uns noch beschäftigen werden. Nach diesen letzten prägenden Jahren ist jetzt nicht die Zeit für Experimente. Die Stadt braucht einen Chef, der weiß, was ihn erwartet.

Ich habe in unterschiedlichen Architekturbüros in verschiedenen Städten in Deutschland gearbeitet. Erste Verwaltungserfahrung habe ich bei der Stadtverwaltung Bonn gesammelt, ehe ich im Anschluss zur Bezirksregierung Köln gewechselt bin. Seit 15 Jahren arbeite ich in unterschiedlichen Positionen bei der Stadt Wolfenbüttel. Dadurch weiß ich ganz genau, wie eine Kommune im Verhältnis zu anderen Behörden, Projektbeteiligten und der Wirtschaft funktioniert.

Ich trete als parteiloser Kandidat an, was in der Stadt Wolfenbüttel erstmalig der Fall ist. Und ich bin der festen Überzeugung, dass das Amt des Bürgermeisters keine Parteizugehörigkeit erfordert.

Was sind Ihre Kernthemen, die Sie für Wolfenbüttel als besonders wichtig empfinden?

Die habe ich schon sehr früh mit meinem Programm auf meiner Internetseite öffentlich gemacht. Kernthemen sind für mich die Stadtentwicklung, der Bereich Umwelt, Klimaschutz, die Punkte Bildung und Betreuung und die Digitalisierung der kommunalen Dienstleistungen. Bei der Stadtentwicklung müssen wir uns unbedingt um die Innenstadt kümmern, u.a. den Einzelhandel und die Gastronomie, aber auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum schaffen und Angebote für den Traum eines Eigenheims oder einer Eigentumswohnung.

Wir müssen unseren Beitrag zur Klimawende leisten und den Umstieg zur emissionsfreien Mobilität unserer Bürgerinnen und Bürger fördern. Die Energieeffizienz in den kommunalen Liegenschaften und deren Modernisierung ist eine weitere, wichtige Herausforderung. In der Bildung und Betreuung müssen wir uns Gedanken machen, wie wir in den kommenden Jahren die Betreuungsqualität zwischen Hort und Ganztagsbetrieb angleichen. Es geht jetzt um die Zukunft junger Menschen und künftiger Generationen.

Bei alle dem darf man natürlich die vielen anderen Themen nicht vergessen. In der Jugendarbeit beispielsweise, der Integration oder im Kulturbereich und der Wirtschaftsförderung. Mir ist das große Ganze wichtig. Einseitig aufgestellt zu sein, bedeutet zwangsläufig, dass man wichtige Aufgaben vernachlässigt.

Ihre Mitbewerber rufen nach einem Generationswechsel und Veränderung in der Verwaltung, was halten Sie davon?

Ja, der Ruf nach Veränderung wird oft in den Raum geworfen, ohne aber konkrete Vorschläge zu machen, was denn anders gemacht werden soll und vor allem, wie es besser gemacht werden soll. Wichtig und richtig wäre doch eigentlich der Ruf nach Weiterentwicklung. Und diese Weiterentwicklung habe ich für Wolfenbüttel in meinem Programm. Auf der Stelle treten ist genauso falsch, wie sich nur im Kreis zu drehen. Ich finde es daher enttäuschend, dass man der Verwaltung die Bereitschaft zur Weiterentwicklung abspricht. Für Weiterentwicklung braucht es Erfahrung, Expertise, Durchsetzungsfähigkeit sowie klare Positionen. Diese bringe ich unbestritten mit und nebenbei bemerkt, bin ich auch schon Teil des Generationswechsels (Lukanic lächelt).

Wofür stehen Sie als Bürgermeister?

Ich stehe für eine Stadt die vielfältig ist, wirtschaftlich stark, sozial gerecht und ihre Umwelt und das Klima schont. Mein Fokus liegt auf einem guten Miteinander und auf einem anständigen und fairen Diskurs.

Wie werden Sie von Ihnen nahestehende Personen beschrieben?

Mir nahestehende Menschen und Freunde beschreiben mich als kommunikativen, ehrlichen, offenen und direkten Menschen. Gleichzeitig aber auch als verständnisvoll, nachdenklich und ausgleichend. Mir wird oft gespiegelt, dass ich mit meiner zuhörenden Art Diskussionen entschärfe und meinem Gegenüber eine andere Sichtweise und Perspektiven eröffne. Das hat in der Vergangenheit oft Wogen geglättet und zu mehr gegenseitigem Verständnis geführt. Einige sagen, ich mache mir viele Gedanken über Zukunftsfragen und bin offenbar sehr selbstkritisch.

Gerechtigkeit und Fairness sind mir sehr wichtig. Manche schätzen meine Fachlichkeit und manche meine abwägende Art. Letztlich bin ich ein absoluter Familienmensch. Die kommt leider in den letzten Monaten aufgrund des Wahlkampfes viel zu kurz.

Welche Bereiche/Themen sind für Sie in Bezug auf die Stadt wichtig und wo sehen Sie Schwerpunkte?

Zunächst muss man festhalten, dass in Wolfenbüttel in den vergangenen Jahren viel vorangebracht wurde. Durch ständig neue Herausforderungen ist es aber notwendig, gewisse Themen weiterhin im Fokus zu behalten. Dennoch sind die Aufgaben einer Stadt vielfältig und wir dürfen in vielen Bereichen nicht nachlassen und müssen versuchen mit aller Kraft die kommenden Herausforderungen zu meistern.

Haben Sie ein Herzensprojekt?

Es wäre wunderbar, wenn sich unter meiner Regie ein generationsübergreifendes Wohnprojekt in der Innenstadt realisieren ließe.